Dtsch Med Wochenschr 1976; 101(23): 877-882
DOI: 10.1055/s-0028-1104133
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Behandlung des kardiogenen Schocks bei akutem Herzinfarkt mit der intraaortalen Ballonpulsation

Treatment of cardiogenic shock after acute myocardial infarction with intra-aortic balloon counter-pulsationK. D. Grosser, A. Heller, F. Asbeck, W. Hübner, H. Krüger, W. Vogel, W. Imig, K. J. Lennartz
  • Medizinische Universitätsklinik Köln (Direktor: Prof. Dr. R. Gross), Lehrstuhl Innere Medizin III – Abteilung für Kardiologie – der Universität Köln (Direktor: Prof. Dr. H. H. Hilger), Chirurgische Universitätsklinik Köln (Direktor: Prof. Dr. Dr. H. Pichlmaier) und Pathologisches Institut der Universität Köln (Direktor: Prof. Dr. R. Fischer)
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Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 20 Kranken mit akutem Herzinfarkt und kardiogenem Schock wurde die intraaortale Ballonpulsation (IABP) eingesetzt. Der Behandlung mit dieser assistierten Zirkulation ging eine vierstündige medikamentöse Behandlungsphase voraus. In allen Fällen erfolgte eine hämodynamische Klärung der Schocksituation. Von den 20 behandelten Kranken konnten vier stabilisiert und nach Hause entlassen werden. Bei zwei Kranken mit infarktbedingtem Ventrikelseptumdefekt und kardiogenem Schock gelang durch die IABP ebenfalls eine Stabilisierung. Weitere sieben Kranke konnten zwar stabilisiert werden, sie starben jedoch 2-8 Tage nach Behandlung mit der IABP. Bei sieben Kranken erzielten wir keine Stabilisierung, sie starben während der Behandlung. Beim Vergleich der hämodynamischen Befunde von »Stabilisierten« und »Nichtstabilisierten« zeigte sich, daß bei »Nichtstabilisierten« keine signifikante Senkung der Pulmonalarteriendrücke und keine signifikante Erhöhung der Schlagvolumina durch die IABP zu erreichen war. Die autoptischen Befunde ließen deutlich erkennen, daß bei über 50%igem Ausfall der linken Kammermuskulatur der Schockverlauf nicht zu beeinflussen war.

Summary

Intra-aortic balloon counterpulsation (IABP) was used in 20 patients with acute myocardial infarction and cardiogenic shock, after four hours of drug treatment. In all instances the abnormal haemodynamic state had been demonstrated. Four patients were successfully treated and finally discharged home. In two with post-infarction ventricular septal defect and cardiogenic shock, IABP also successfully reversed the shock state, while in seven the shock state was reversed but they died 2-8 days after IABP had been stopped. IABP failed in seven patients who died during its application. In those in whom IABP failed there had been no significant fall in pulmonary-artery pressure and no significant increase in stroke volume. The post-mortem examinations demonstrated that cardiogenic shock was irreversible where more than 50% of the left ventricular myocardium had been infarcted.

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