Häufigkeit und Pathogenese einer Thrombozytopenie bei Herzinsuffizienz

Zusammenfassung

Bei 395 konsekutiv untersuchten Patienten mit Herzinsuffizienz unterschiedlicher Ätiologie lag die Thrombozytenzahl im Venenblut in 5,3% unterhalb von 100 000/mm³ und in 19,2% unterhalb der 2s-Grenze (< 136 000/mm³) des Normalvergleichs. Die durchschnittliche Thrombozytenzahl in der Gesamtgruppe der Patienten betrug 197 500 ± 70 800/mm³ und erwies sich gegenüber dem Normalvergleich (n = 128) als signifikant erniedrigt (P < 0,001). Bei sechs Patienten wurde ein ⁵¹Cr-Studium der Plättchenkinetik durchgeführt; die Ergebnisse rechtfertigen den Schluß, daß die fakultative Thrombozytopenie bei Herzinsuffizienz pathogenetisch vor allem, wenn auch nicht ausschließlich, auf eine vermehrte Plättchenspeicherung in der kardialen Stauungsmilz zurückzuführen ist.

Summary

In 395 consecutively investigated patients with cardiac failure of varying aetiology the platelet count in venous blood was less than 100 000/mm³ in 5.3% and below the 2s deviation (< 136 000/mm³) in 19.2%. The average platelet count of the whole group was 197 500 ± 70 800/mm³ which was significantly lower (P < 0.001) than in normal controls (n = 128). In 6 patients a ⁵¹Cr study of platelet kinetics was performed; the results support the conclusion that the facultative thrombocytopenia in cardiac failure is mainly, but not exclusively, due to an increased uptake of platelets in the congested spleen.