Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(31/32): 1068-1071
DOI: 10.1055/s-0028-1114875
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ulcus cruris und Eiweißpermeabilität der Gefäße

Therapeutische und physiologisch-analytische StudieM. Metzger, H. W. Spier
  • Dermatologischen Klinik und Poliklinik der Univ. München (Direktor: Prof. Dr. A. Marchionini)
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Publication Date:
21 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Ausgehend von der Bedeutung einer gestörten Gefäßpermeabilität für die Genese des varikösen Symptomenkomplexes werden klinische Erfahrungen an insgesamt 80 mit Venostasin behandelten Patienten mitgeteilt.

Gute Erfolge wurden vor allem bei Ulcus-cruris-Patienten gesehen; bei 25 von 35 hinreichend beurteilbaren Patienten heilten die Ulzera ohne anderweitige Maßnahmen weitgehend oder völlig ab.

Eindeutig war auch die Besserung reversibler, d. h. nicht, bzw. nicht zu weitgehend sekundär sklerosierter Ödeme sowie hypoxydotischer oder neuritischer, spontaner oder durch das Gehen bedingter Schmerzen.

Das Ulcus cruris dürfte demnach neben der Thrombophlebitis und anderen Blut- bzw. Gefäßleiden eine gute Indikation für die intravenöse Venostasintherapie sein, die zur Erielung eines optimalen Effektes sinngemäß mit einer Lokal- und Kornpressionstherapie kombiniert werden sollte.

Untersuchungen über die Beeinflussung der bei Ulcus-cruris-Patienten mittels Partial-Landis-Tests (80 mm Hg) ais relativ erhöht befundenen Kapillarpermeabilität für (β + γ) - Globulin ergaben, daß Venostasin wahrscheinlich eine Normalisierung des Gesamteiweiß-Serumgehaltes begünstigt sowie zu einer Zunahme der relativen Gefäßabdichtung hinsichtlich Serum-Gesamteiweiß, insbesondere aber zu einer Angleichung der relativen dissoziierten Albumin/Globulin-Permeation an das Verhalten bei Gesunden führt.

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