Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(39): 1329-1331
DOI: 10.1055/s-0028-1114942
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Diagnostik maskierter Bronchial-Karzinome

W. Frommhold, W. Schlungbaum
  • Strahleninstitut der Freien Universität Berlin am Städtischen Krankenhaus Westend (Vorstand: Prof. Dr. med. H. Oeser)
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Publication Date:
22 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Beim Lungenkrebs ist gegenüber allen anderen Malignomen eine ständige, statistisch bewiesene, absolute Zunahme zu verzeichnen.

Eine wirkliche Früherkennung ist besonders im Hinblick auf die therapeutischen Möglichkeiten unbedingt notwendig.

Der Krankheitsablauf eines Bronchial-Karzinoms läßt sich in bestimmte Phasen einteilen:

Im 1. Stadium kann infolge der pathologisch-anatomischen Gegebenheiten das Röntgenübersichtsbild keine pathognomonischen Veränderungen erbringen. Die klinischen Symptome sind uncharakteristisch und werden vielfach bagatellisiert.

Im 2. Stadium kommt es beim zentralen Bronchial-Karzinom zunächst zur Ausbildung einer Ventilstenose mit Überblähung des betreffenden Lungenabschnittes, ehe schließlich die Verstopfungsatelektase typische Veränderungen des Röntgenbildes hervorruft. Klinische Symptome begünstigen vielfach eine Fehldiagnose.

In der letzten Verlaufsphase kann sich das Bronchial-Karzinom unter der Maske einer anderen Organerkrankung verbergen, deren Symptomatik durch die frühzeitige Metastasierung bedingt ist. Dadurch werden differentialdiagnostische Schwierigkeiten erklärt.

Die Hauptaufgabe bei der Bekämpfung des Lungenkrebses liegt beim praktischen Arzt. Er muß bei entsprechenden unklaren Krankheitsbildern an ein Bronchial-Karzinom denken. Nur sehr spezielle, gezielte Diagnostik ermöglicht eine endgültige Klärung.

Der in manchen Ländern erwogene Aufbau einer Reihenuntersuchung der gefährdeten männlichen Bevölkerungsgruppen kann bei der besonderen Eigenart der Erkrankung keine Erfolge in der Früherkennung des Lungen-Karzinoms bringen.

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