Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(39): 1340-1343
DOI: 10.1055/s-0028-1114944
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Behandlung der dynamischen Milzdekompensation (Pseudo-Banti, Hypersplenie)

H. Ewerbeck
  • Univ.-Kinderklinik Köln (Direktor: Prof. Dr. C. Bennholdt-Thomsen)
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Publication Date:
22 April 2009 (online)

Zusammenfassung

An Hand von drei Fällen wird erneut auf das polyätiologische Syndrom der dynamischen Milzdekompensation aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen, daß die neuerdings im angloamerikanischen Schrifttum bei der pathogenetischen Beschreibung dieses dort „Pseudo-Banti” oder „Hypersplenie” genannten Syndroms gebräuchliche Einteilung in Fälle mit prä-, post-oder intrahepatischem Hindernis nicht genügt, weil es — in der Pädiatrie sogar überwiegend — Fälle gibt, bei denen ein solches Hindernis auch pathologisch-anatomisch nicht nachweisbar ist, sondern bei denen der eigentliche Sitz der Störung intralienal gelegen ist.

Diese sich symptomatisch meist nicht von den Patienten mit nachweisbarem Hindernis unterscheidenden Fälle haben eine weniger ausgeprägte Pfortaderhypertonie, so daß die Splenektomie allein genügt, eine Heilung herbeizuführen, wie es in Fall 1 und 2 gezeigt wird.

Die anderen Kranken, bei denen allerdings oft klinisch auch die Stauungserscheinungen im Pfortaderbereich hervortreten (Fall 3), erfordern neben der Splenektomie das Anlegen einer splenorenalen oder portakavalen Anastomose. Eine Splenektomie als einzige Maßnahme ist hier kontraindiziert, weil sie die portale Hypertension noch verstärken kann, was eingehend begründet wird.

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