Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(47): 1627-1629
DOI: 10.1055/s-0028-1115021
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über den neurogenen traumatischen Diabetes mellitus

Benno Deimel
  • I. Med. Klinik der FU. im Städt. Krankenhaus Westend (Direktor: Prof. Dr. H. Frhr. v. Kress)
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Publication Date:
22 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Diabetes mellitus (D. m.) ist der „Prototyp einer Regulationskrankheit”, bei der das Hypophysen-Zwischenhirnsystem als Umschaltstelle für zentrifugale und zentripetale Reize und als Ort der Verbindung mit dem Zerebrum von entscheidender Bedeutung ist.

Eine sowohl anlage- als auch umweltbedingte Labilität des Regulationssystems kann durch die mannigfaltigsten Einwirkungen auch z. B. durch ein schweres Trauma, aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Die Regulationskrankheit Diabetes mellitus ist überhaupt nur aus regulationsfunktionellen Zusammenhängen heraus verständlich (Mohnike).

An Hand eines eigenen Falles von neurogenem traumatischem D. m. wird auf die divergierenden Auffassungen in der Beurteilung des Traumas für die Genese des D. m. hingewiesen.

Die ablehnende Beurteilung des neurogenen traumatischen D. m. entspricht in ihrer Argumentation in keiner Weise unseren gegenwärtigen Vorstellungen vom Wesen der diabetischen Stoffwechselstörung und bedarf daher einer gründlichen Revision.

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