Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(3): 70-75
DOI: 10.1055/s-0028-1115879
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die chronische Pankreopathie1

H. A. Heinsen
  • Medizinischen Klinik des Waldkrankenhauses Zeven i. Hann. (Chefarzt: Prof. Dr. Heinsen)
1 Nach einem Vortrag auf der Tagung der Nordwestdeutsehen Gesellschaft für innere Medizin in Hamburg im Februar 1951.
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Publication Date:
22 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird die Klinik der chronischen Pankreopathie als einer häufigen Oberbaucherkrankung besprochen. Dabei wird besonders auf die Trias „Gastritis-Pankreatitis-Cholezystitis” hingewiesen. Neben Ätiologie und Pathogenese wird die Symptomatik der chronischen Pankreopathie eingehend dargestellt und in Beziehung gesetzt zu den Befunden der klinischen und röntgenologischen sowie der Laboratoriumsuntersuchungen. Auf die Funktionsdiagnostik wird besonders eingegangen und dabei die Notwendigkeit häufiger Bestimmungen der Serumdiastase betont, für die sich die Methodik von Somogyi gut bewährt hat. Funktionsprüfungen in der verschiedensten Form haben bisher bei der chronischen Pankreopathie nur geringe diagnostische Bedeutung erlangt.

In der Therapie steht die Diätetik an erster Stelle. Daneben aber wird auf die Anwendung von Fermentpräparaten unter besonderer Beachtung des Verabreichungsmodus, Segmenttherapie mit Wärme und Novocaininfiltrationen der Headschen Zonen, sowie der Röntgentiefenbestrahlung als wichtigste Maßnahmen besonderer Wert gelegt. Die medikamentöse Therapie, die Insulinbehandlung und die Beseitigung einer gleichzeitig vorhandenen Dysbakterie werden besprochen.

Zum Schluß wird die Frage der Zunahme der chronischen Pankreopathie infolge von Kriegs- und Nachkriegseinflüssen diskutiert und der Entstehungsmechanismus der Krankheit auf dem Boden exogener Schäden aufgezeigt.

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