Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(20): 644-647
DOI: 10.1055/s-0028-1116050
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Wirkung des TBI (Conteben) auf lokale Entzündungen

Karlhans Krumholz, Gerold Buchegger
  • Medizinischen Universitätsklinik Freiburg i. Br. (Direktor: Prof. Dr. med. L. Heilmeyer)
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Publication Date:
22 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Zur Demonstration der unspezifischen, entzündungshemmenden Wirkung des TB I wurde sein Einfluß auf den Ablauf der lokalen Formalinentzündung an der Haut des Unterarms bei an Lungentuberkulose und Rheumatismus Erkrankten geprüft und bestätigt.

Es ergab sich: 1. Bei den meisten Patienten eine deutliche Bremsung der Entzündungsbereitschaft schon bei geringer TB I-Dosis; 2. eine stärkere Hemmung bei höherer Gesamtdosis; 3. ein Wiederanstieg der Reaktionsstärke nach Absetzen des TB I; 4. ein erneutes Absinken bei erneuter Medikation; 5. bei 5 Patienten keine deutliche Beeinflussung des Entzündungshofes, jedoch war auch in diesen Fällen die Dauer des Reaktionsablaufes unter TB I immer verkürzt; 6. gleiches Verhalten bei Patienten mit Tuberkulose und Polyarthritis rheumatica.

Die Beeinflussung der BSG und der Entzündungsbereitschaft geht nicht unbedingt parallel. Eine Entzündungshemmung setzt keine BSG-Bremsung voraus, — sie kann früher als letztere oder auch allein in Erscheinung treten. Dagegen ist bei vorhandenem BSG-Abfall die Entzündungsreaktion immer abgeschwächt.

Infolge der gefundenen Übereinstimmung mit der Cortison-Wirkung ist es möglich, anzunehmen, daß der Angriffspunkt dieser, dem TB I zusätzlich zur tuberkulostatischen Wirkung eigenen unspezifisch entzündungshemmenden und antiallergischen Wirkung, im Bereich der hormonalen Regulation des Hypophysen - Nebennierenrindensystems liegt, worauf auch verschiedene Tierversuche (Heilmeyer, Heilmeyer, Frey und Fischer, Schuler und H. Meier, Studer) (14, 21, 22, 23) hinweisen.

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