Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(22): 709-710
DOI: 10.1055/s-0028-1116067
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Beeinflussung der Kreatinin-Clearance durch Para-Amino-Hippursäure (PAH)

Günter Hand
  • I. Med. Klinik der Medizinischen Akademie Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. med. E. Boden)
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Publication Date:
23 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Nach einem kurzen Hinweis auf Entwicklung, Begriff und Arten der renalen Clearancemethoden werden die durch zusätzliche tubuläre Kreatininsekretion entstehenden Fehler bei der endogenen Kreatinin-Clearance geschildert.

Anderen Autoren gelang es, die Tubulusepithelien mit PAH für diese Sekretion zu blockieren und damit übereinstimmende Ergebnisse zwischen Kreatinin-Clearance und Inulin-Clearance zu erreichen.

Unsere eigenen Untersuchungen erstreckten sich auf die Frage, welche Differenzen zwischen der Kreatinin-Clearance ohne und der mit PAH-Einwirkung bestünden. Es ergab sich in der Mehrzahl der Fälle eine Übereinstimmung, Bei zwei Fällen wurde eine normale Werte anzeigende Kreatinin-Clearance durch PAH-Einwirkung demaskiert, so daß sich die zu erwartenden pathologischen Werte ergaben.

Infolgedessen empfiehlt sich in jedem Falle die Kreatinin-Clearance unter PAH-Einwirkung, zumal sie mit der PAH-Clearance zur Messung der Gesamtplasmadurchströmung der Niere verbunden und somit das Bild weiter vervollständigt werden kann.

Wir sind uns darüber klar, daß man bei der gesunden Niere zur Erzielung einer Blockadewirkung einen relativ hohen PAH-Blutspiegel voraussetzen sollte. Zur Erklärung der bei unseren Versuchen erzielten Effekte sei darauf hingewiesen, daß bei chronischen Nierenerkrankungen die PAH-Ausscheidung durch die erkrankten Tubulusepithelien verzögert und der Blutspiegel erhöht ist, wodurch die konkurrierende Ausscheidung erklärbar wird.

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