Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(23): 745-748
DOI: 10.1055/s-0028-1116081
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ergebnisse der Behandlung der Endocarditis lenta mit Penicillin und Streptomycin

Eugen Fritze, Ernst Nasse
  • Medizinischen Univ.-Klinik Göttingen (Direktor: Prof. Dr. R. Schoen)
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Am Material der Göttinger Klinik wird die als optimal angesehene Behandlung der Endocarditis lenta dargestellt. Die bis zur Anwendung des Penicillins unheilbare Krankheit ist heute in etwa 60—80% der Fälle günstig zu beeinflussen. Viridansinfektionen sind im allgemeinen mit 1—2 MiE Penicillin täglich über 4—6 Wochen zu heilen. Enterokokken, andere wenig penicillinempfindliche Keime und kulturell negative, scheinbar abakterielle Fälle erfordern hohe Penicillindosen bis 10 MiE täglich und eventuell die Kombination des Penicillins mit täglich 1—3 g Streptomycin über 2—4 Wochen.

Unser Material erstreckt sich seit 1946 auf 140 beobachtete Fälle, von denen 113 mit Antibiotika behandelt wurden. Während 1949 über eine Heilungsquote von nur etwa 20% bei täglichen Penicillindosen von 0,5 bis 1,0 MiE über 4—6 Wochen berichtet werden konnte, ist die Heilungsziffer hinsichtlich der Klappenentzündung seit Anwendung großer Penicillindosen von täglich 2,0—10,0 MiE besonders bei gleichzeitiger Streptomycinmedikation auf etwa 80% angestiegen.

    >