Dtsch Med Wochenschr 1951; 76(20): 675-677
DOI: 10.1055/s-0028-1116768
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Behandlung des Typhus abdominalis und Paratyphus mit Chloromycetin (Chloramphenicol)

H. Wilkening, St. Litzner
  • Inneren Abteilung der Städt. Krankenanstalten Wolfenbüttel (Chefarzt: Prof. Dr. Stillfried Litzner)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wurden 10 Fälle von Typhus abdominalis und Paratyphus behandelt. Es kam sehr schnell zu einem Fieberabfall in allen Stadien der Erkrankung. In den meisten Fällen zeigte sich bereits nach 12 bis 24 Stunden eine geringe Senkung der Temperatur, die als Zeichen guten Ansprechens auf das Mittel bei richtiger Dosierung zu werten ist. Zwischen dem 3. und 6. Tag ging die Temperatur auf subfebrile Werte herunter und wurde kurz danach normal. Ein längeres Verbleiben der subfebrilen Temperaturen scheint nach unseren Beobachtungen auf ein baldiges Rezidiv hindeuten zu können.

Bei den frisch behandelten Fällen kam es gar nicht erst zu einer Kreislaufschwäche, oder da wo sie bereits manifest war, trat innerhalb von 36 bis 48 Stunden eine deutliche Besserung der Kreislaufverhältnisse ein, wenn die Dosierung richtig war. Es trat eine schnelle Besserung des Allgemeinzustandes ein; die Delirien verschwanden. Gleichzeitig mit der Beseitigung der toxischen Symptome setzte nach dem endgültigen Fieberabfall die sofortige und schnell voranschreitende Rekonvaleszenz ein, so daß die Gesamtbehandlungsdauer herabgesetzt und auch die noch nachfolgende Arbeitsruhe erheblich verkürzt wurde. Alte und frisch in Behandlung kommende Fälle sowie Rezidive sprachen prompt auf die Behandlung an.

Keine bzw. keine sicheren Erfolge wurden erzielt: Bei der Typhusbakterienausscheidung im Hinblick auf anhaltende Keimfreiheit, in der Behandlung von Ty.-Bakterien-Dauerausscheidern und in der Verhütung von Rezidiven.

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