Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(37): 1121-1123
DOI: 10.1055/s-0028-1117175
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Inhalationsanalgesie mit Trichloräthylen (Trichloran) in der Geburtshilfe

W. Pschyrembel, J. Rothe
  • Frauenklinik des Städt. Krankenhauses im Friedrichshain (Dirig. Arzt: Prof. Dr. Dr. W. Pschyrembel)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über Erfahrungen berichtet, die mit der Trichloran-Inhalations-Analgesie bei 110 Geburten gewonnen wurden.

Durch die krampflösende Wirkung des Mittels wird in der Eröffnungsperiode bei normalen Geburten eine Verkürzung der Geburtsdauer erreicht. Normale Wehen werden durch Trichloran kaum beeinflußt, bei unzureichender Wehenstärke sieht man jedoch eine abschwächende Wirkung. Unter normalen Voraussetzungen liegt der günstigste Inhalationsbeginn für Erstgebärende bei einer Muttermundweite von 6 cm, für Mehrgebärende bei Einsetzen der regelmäßigen kräftigen Wehen. 10—20 ccm Trichloran wurden ohne Nachteile gegeben; 5 ccm reichen durchschnittlich 66 Minuten aus.

Schwerwiegende Nebenerscheinungen traten nicht auf. Bei Präeklampsie wurde keine nachteilige Wirkung des Trichlorans gesehen.

Die Operationsfrequenz zeigte keine wesentliche Erhöhung; bei den im Anschluß an die Geburt notwendigen Narkosen mit Chloräthyl-Äther traten keine toxischen Erscheinungen auf, hingegen ist eine beachtliche Ersparnis der verbrauchten Äthermenge hervorzuheben.

Der Anteil der atonischen Nachgeburtsblutungen erhöhte sich.

Die Kreißenden müssen während der Trichlorangabe ständig unter Aufsicht stehen.

Die Herztöne des Kindes zeigten mehrmals Verschlechterung. Eine Beeinflussung der kindlichen Mortalität und der Asphyxia neonatorum wurde nicht beobachtet.

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