Dtsch Med Wochenschr 1952; 77(44): 1346-1349
DOI: 10.1055/s-0028-1117239
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Behandlung der Pneumokokkenmeningitis im Säuglings- und Kindesalter

Uwe Karsten Petersen
  • Städt. Kinderklinik Bremen (Direktor: Prof. Dr. R. Hess)
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Penicillin-Behandlung der Pneumokokkenmeningitis befriedigte nach allen Erfahrungen der letzten Jahre nicht restlos, so daß noch mit einer Letalität von etwa 25% zu rechnen ist. Vor allem war der Verlauf oft durch Rezidive — auch unter der i.l. Penicillinanwendung und bei hohen i.m. Dosen — verschleppt, und im Endresultat waren nicht immer Restschäden bzw. eine Defektheilung zu verhindern. Anfängliche Erfolge bei der Rezidivbehandlung mit Aureomycin ermutigten dazu, die Behandlung sofort mit einer Kombination von Penicillin und Aureomycin zu beginnen. Über zwei Jahre wurde nur noch diese Therapie angewendet und zuletzt ganz auf die i.l. Anwendung von Penicillin verzichtet.

Bei einem so schweren, oft foudroyant verlaufenden und typischen Krankheitsbild, wie es die Pneumokokkenmeningitis im Säuglingsalter ist, kann man therapeutische Erfahrungen, die über Jahre hin beobachtet wurden, nun auch einander gegenüberstellen. Durch jahrelange Beobachtung kann man epidemiologische Varianten und einen Zufallsfaktor ausschließen. Es wurde nicht nur die Frühletalität herabgesetzt, sondern auch beobachtet, daß der Heilungsablauf sicherer und schneller erfolgt, keine Rezidive mehr auftreten, und daß die Hoffnung besteht, daß, da keine Restschäden beobachtet wurden, auch die Defektheilungen verhindert werden.

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