Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(31/32): 1024-1027
DOI: 10.1055/s-0028-1117598
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Kann eine Transfusionssyphilis durch chemotherapeutische Mittel verhindert werden?

Rudolf Fussgänger
  • Chemotherapeutischen Institut der Farbwerke Hoechst
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Publication Date:
14 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die zunehmende Zahl von Fällen einer Transfusionssyphilis kann zum Teil damit erklärt werden, daß der sichere Nachweis einer syphilitischen Infektion in den ersten 6 Wochen nach dem Infekt nicht einwandfrei möglich ist. Diese Tatsache rechtfertigt den Zusatz spezifisch spirochätenabtötender Mittel zum Transfusionsblut.

2. Die experimentelle Bearbeitung ist an der Syphilisspirochäte schwierig durchzuführen. Als Versuchsmodell wurde daher die Rückfallfieberspirochäte herangezogen.

3. Rückfallfieberspirochäten halten sich in der „Blutkonserve” mehrere Wochen lebensfähig und virulent.

4. Bestimmte Arsenoxyde töten Rückfallfieberspirochäten im Konservenblut in kurzer Zeit ab. Die hierzu benötigten Mengen sind so gering, daß Nachteile für den Blutempfänger nicht zu erwarten sind.

5. Klinische Versuche zur praktischen Anwendung dieser Erkenntnisse sind im Gange.

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