Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(33/34): 1081-1083
DOI: 10.1055/s-0028-1117617
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beobachtungen bei der Behandlung mit subkonvulsiven Cardiazolstößen

Richard Kraemer
  • Psychiatrischen- und Nervenklinik Gießen (Direktor: Prof. Dr. H. Boening)
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Publication Date:
14 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Die Behandlung der endogenen Depression mit subkonvulsiven Cardiazoldosen vermag die Vollschocktherapie nicht zu ersetzen. Sie ist hier eine unterstützende Behandlung. Nur in ganz leichten Fällen und bei abgeschwächten Rezidiven kann die Cardiazolbehandlung genügen. Sie kann auch als vollschocksparende Nach- oder Zusatzbehandlung Anwendung finden. Gewisse Formen hypochondrischer Störungen scheinen besonders gut anzusprechen.

2. Auch die subkonvulsive Cardiazoltherapie kann zu mnestischen Störungen führen. Sie erreichen allerdings nicht das Ausmaß der durch Vollschocks erzeugten.

3. Die Möglichkeit, auch mit der subkonvulsiven Dosis gelegentlich einmal einen Vollschock zu setzen, läßt sich nicht ganz vermeiden.

4. Es empfiehlt sich, die neue Behandlungsart auch bei nervösem Pruritus, bei vasomotorischen Kopfschmerzen und, gewissermaßen als Basistherapie, bei Zwangsneurosen zu versuchen.

5. Die Subkonvulsivbehandlung vermag in manchen Fällen eine geeignete Konstellation für psychotherapeutische Verfahren herzustellen.

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