Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(49): 1652-1655
DOI: 10.1055/s-0028-1117746
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Klinische, ätiologische und epidemiologische Untersuchungen über eine epidemische Virusmeningitis

Kurt Ferdinand Bingel, Martin Schuster
  • Hygienischen Institut der Universität Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. Rodenwaldt) und der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg (Komm. Direktor: Prof. Dr. Opitz)
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird eine Meningitisepidemie im Sommer 1949 beschrieben, von der 142 Fälle eingehend untersucht werden konnten und von der weitere 120 Fälle als gesichert angesehen werden dürfen.

Die klinische Verlaufsform der mild verlaufenden Meningitis, welche vorzugsweise Kinder befällt, wird eingehend geschildert. Eine Leptospireninfektion kann ausgeschlossen werden. Der Erreger ist offenbar ein Virus, das sich von dem der Poliomyelitis, der Pseudochoriomeningitis und möglicherweise auch der Choriomeningitis unterscheidet. Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch, stumme Infekte scheinen in größerem Ausmaß vorzukommen. Der Nachweis des Erregers in der Feldmaus deutet auf diese als Virusreservoir hin.

    >