Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(14): 462-466
DOI: 10.1055/s-0028-1117906
Epistolae Medicinales

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Fortschritte in der Erkennung orthostatischer Kreislaufstörungen

Jörgen Schmidt-Voigt
  • Krankenhaus Eppstein im Taunus (Chefarzt: Dr. Jörgen Schmidt-Voigt)
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Publication Date:
13 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird über die Möglichkeiten einer objektivierenden Diagnostik des heute so überaus verbreiteten Beschwerdebildes der orthostatischen Kreislaufstörung unter Betonung praktischklinischer Gesichtspunkte berichtet. Wir verstehen unter o.K. Regulationsstörungen in der Aufrechterhaltung des normalen Blutumlaufes. Sie werden als vegetatiy-nervöse Fehlsteuerung am peripheren Kreislauf nur beim raschen Wechsel der Körperlage oder im Stehen ausgelöst. Die subjektiven Beschwerden zeichnen sich durch große Vielartigkeit aus. Ihre Objektivierung bedeutet daher, schon wegen der erheblichen Schwierigkeiten in der differential-diagnostischen Abgrenzung, ein dringendes Bedürfnis der täglichen Praxis. Die bisherigen Untersuchungsverfahren sind unzulänglich: Die einfache Blutdruckmessung ergibt keine sichere Abhängigkeit o.K. von der Ruheblutdruckbewegung, die Kreislauffunktionsprüfung nach Schellong konnte wegen des hierfür nötigen Zeitaufwandes nicht den rechten Eingang in die Allgemeinpraxis finden. Das Verfahren der EKG-Aufnahme nach längerem Stehen (Steh-EKG) bedeutet daher einen zuverlässigen und einfachen Weg, die bisher bestehende Lücke in dem objektiven Nachweis o.K. zu schließen. Typische Veränderungen vor allem an den ST-Strecken und den T-Zacken, die nur beim Orthostatiker auftreten, ermöglichen die richtige Diagnose, welche die Voraussetzung für eine wirksame Behandlung bildet.

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