Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(21): 698-700
DOI: 10.1055/s-0028-1117973
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über selten beobachtete Ermüdungserscheinungen bei Myasthenia gravis pseudoparalytica

Ein klinischer Beitrag zur Frage des Vorkommens „kurareähnlicher” Stoffe bei MyasthenieF. Grosse-Brockhoff, E. Welte
  • Medizinischen Univ.-Klinik für Innere und Nervenkrankheiten in Bonn (Direktor: Prof. P. Martini)
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Publication Date:
14 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 2 von 4 sicheren Fällen von Myasthenia gravis konnten im Anschluß an einen Arbeitsversuch mit arterieller Drosselung (Kniebeugen bei beiderseitiger arterieller Drosselung an den Oberschenkeln) akut auftretende Ermüdungserscheinungen in Muskelgruppen beobachtet werden, die am Arbeitsversuch selbst nicht beteiligt waren (Lidmuskeln, Nackenmuskulatur, Arm- und Handmuskulatur). Das Phänomen bildete sich innerhalb kurzer Zeit ohne Gaben von Prostigmin wieder zurück. In einem weiteren Fall ergab die elektrische Untersuchung ähnliche Hinweise. Bei einem 4. Fall, bei dem nach Thymusbestrahlung die myasthenischen Symptome ganz verschwunden waren, der klinisch zur Zeit als geheilt angesehen werden muß, gelang der Nachweis solcher Ermüdungserscheinungen nicht.

Die Frage der Verursachung dieses Phänomens durch „kurareähnliche” Stoffe und andere Deutungsmöglichkeiten werden diskutiert.

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