Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(21): 713-715
DOI: 10.1055/s-0028-1117979
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Klinische Gesichtspunkte zu einer neuen Anwendungsform von Schieferöl-Sulfonaten in der Oberflächentherapie

H. E. Kleine-Natrop Oberarzt der Klinik
  • Universitätshautklinik Kiel (Direktor: Prof. P. W. Schmidt)
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Publication Date:
14 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Wir hatten Gelegenheit, eine neuartige Ichthyol- Gallerte (Ichthogel)[1] einer klinischen Prüfung zu unterziehen. Es handelt sich bei dem Präparat um ein vom Ichthyol abgeleitetes Bitumensulfonat mit Emulsionscharakter (Ö/W-Typ). Praktisch fettfrei und absolut wasserbetont hat es ein großes Benetzungsvermögen, wirkt entfettend, kühlend und juckreizlindernd.

Bei Luftabschluß ist es unbegrenzt stabil. In Epikutantesten bei 50 Patienten, teils Hautgesunden, teils Hautkranken, erwies sich seine besonders gute Verträglichkeit. Wir wählten unter Zugrundelegung der pharmazeutischen Eigenschaften das Indikationsgebiet aus und führten bei insgesamt 55 Patienten Probebehandlungen durch. Die entfettende Wirkung des Präparates bewährt sich besonders in der Therapie des seborrhoischen Ekzems, bei der Seborrhoea oleosa des Kopfes sowie bei Psoriasis. Der wasserbetonte Charakter ermöglicht neben der eleganten Applikationsart eine erfolgreiche Frühbehandlung von Ekzemen und Dermatitiden. Die antipruriginösen Eigenschaften werden selbst in solchen Fällen von den Patienten als angenehm empfunden, in denen keine Abheilung des Grundleidens (Lichen ruber, Dermatitis Duhring, Neurodermie) zu erwarten ist.

Bei sinnvoller Auswahl des Indikationsbereiches erweist sich Ichthogel zur fettfreien Behandlung bestimmter Dermatosen als besonders geeignet.

1 Ichthogel wird von der Ichthyol-Gesellschaft Cordes, Hermanni & Co., Hamburg, hergestellt.

1 Ichthogel wird von der Ichthyol-Gesellschaft Cordes, Hermanni & Co., Hamburg, hergestellt.

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