Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(26): 886-890
DOI: 10.1055/s-0028-1118028
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der Hochdruckentstehung bei Affektionen des Nervensystems unter besonderer Berücksichtigung der polyneuritischen und poliomyelitischen Krankheitsbilder

H. Sack, A. Bernsmeier
  • II. Med. Klinik und Poliklinik der Med. Akademie Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. Dr. Bodechtel)
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Publication Date:
14 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Blutdrucksteigerungen bei Affektionen des Nervensystems verlaufen nicht immer über dasselbe Gleis. Es kann kein Zweifel bestehen, daß der Hyperkapnie bei Gasaustauschstörungen infolge Lähmung der Atemmuskulatur für die Blutdrucksteigerungen bei Affektionen der peripheren Nerven und des Rückenmarkes eine wesentliche Bedeutung zukommt. Nach unseren bisherigen Erfahrungen ist dieser Entstehungsmechanismus neben dem Entzügelungshochdruck häufig anzutreffen. Als klinische Unterscheidungsmerkmale sind für die Entzügelung neuritische Krankheitssymptome des Glossopharyngeus oder Vagus und negativer Ausfall des Carotisdruckversuches und der Sinusblockade zu fordern. Eine Blutdrucksteigerung durch Hyperkapnie ist anzunehmen, wenn in entsprechenden Krankheitsfällen eine Lähmung der Atemmuskulatur zu Störungen des Gaswechsels führt. Durch ausreichende künstliche Beatmung können Blutdrucksteigerungen nach Hyperkapnie beseitigt werden.

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