Dtsch Med Wochenschr 1950; 75(26): 898-899
DOI: 10.1055/s-0028-1118032
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zum Problem des Streptomycinschadens

Hilmar Leiblein
  • Univ.-Nervenklinik München (Direktor: Prof. G. Stertz)
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Publication Date:
14 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird ein Fall beschrieben, bei dem bei einem einwandfrei nicht tuberkulösen, gutartigen meningitischen Krankheitsbild Str intramuskulär und intralumbal verabreicht wurde. Nach insgesamt 24,8 g Str kam es zu schweren neurologischen Ausfallserscheinungen. Diese Ausfallserscheinungen werden nach Ausschluß anderer Ursachen als Str-Schaden aufgefaßt und der intralumbalen Str-Verabreichung zur Last gelegt. Als möglicher Weg für das Zustandekommen der toxischen Schädigung in den betroffenen Gebieten wird das Eindringen des Str in die VR-Räume angenommen. Es wird in Auswertung dieses Falles eine klare Indikationsstellung für die Str-Therapie bei Ausschöpfung aller diagnostischen Möglichkeiten gefordert. In Anlehnung an auch im Ausland gemachte Erfahrungen wird vorgeschlagen, bei Tbc-Meningitis-verdächtigen Fällen in Anbetracht der dann an und für sich günstigen Blutliquor-Diffusionsverhältnisse zumindest bis zur Klärung Str nur intramuskulär zu verabreichen und diese Therapie mit gleichzeitig wirkenden tuberkulostatisch wirkenden Chemotherapeutika zu kombinieren.

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