Dtsch Med Wochenschr 1948; 73(39/40): 461-467
DOI: 10.1055/s-0028-1118183
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Erfahrungen mit Penicillin

Herbert Aßmann, Hans Moormann
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

An Hand von 500 Fällen werden die bisherigen Erfahrungen mit Penicillin unter Berücksichtigung der Krankheitserreger und der Krankheiten dargelegt. Die günstigen Ergebnisse des Auslandes bei Streptokokken- und Staphylokokkenerkrankungen werden bestätigt. Doch wird im Gegensatz zu den bisherigen Berichten bei der Behandlung der Endocarditis lenta selbst mit sehr hohen Dosen ein Dauererfolg als seltene Ausnahme angesehen. In manchen Fällen, insbesondere für die Behandlung von Pneumokokken-Meningitiden, wird die Kombination von Penicillin mit Sulfonamiden empfohlen. Besonders wird auf die erfolgreiche Verabfolgung des Mittels bei septischen Zuständen aller Art, bei postoperativen und posttraumatischen Infektionen und bei paranephritischen Abszessen hingewiesen, sowie die teilweise sehr günstige Beeinflussung von Pleura-, Gelenk- und komplizierten Stirnhöhlenempyemen, von mischinfizierten tuberkulösen Abszessen und mitunter von Peritonitiden durch Penicillin hervorgehoben. In Einzelbeobachtungen erwiesen sich die i.m. Penicillinbehandlung in einem Falle von Agranulozytose und der Penicillin-Spray in zwei sehr schweren Fällen von Lungenabszeß als wirksam und lebensrettend. Aus ärztlichen und wirtschaftlichen Gründen wird vor einer kritiklosen Anwendung des Penicillins gewarnt.

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