Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(7): 198-202
DOI: 10.1055/s-0028-1118310
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Laboratoriumsinfektionen bei Q-Fieber

E. G. Nauck, F. Weyer
  • Bernhard-Nocht-Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten, Hamburg (Direktor: Prof. Dr. E. G. Nauck)
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Im Hamburger Tropeninstitut trat Ende 1947 und Anfang 1948 eine Laboratoriumsepidemie von Q-Fieber auf. Bei 7 Personen war die Diagnose klinisch oder ätiologisch gesichert. Bei 4 weiteren Fällen bestand lediglich der Verdacht, daß es sich ebenfalls um Q-Fieber gehandelt hat. Klinisch verliefen die Fälle in derselben Form, wie sie von anderen Laboratoriumsepidemien bekannt ist.

2. In 4 Fällen konnte die Diagnose durch den mikroskopischen Erregernachweis unterbaut werden. Der Erregernachweis gelang nach Übertragung von Vollblut auf Mäuse und Meerschweinchen, nach Übertragung von Sputum auf Mäuse, nach Fütterung von Läusen und Zecken am Patienten mit anschließender Verimpfung von Organzerreibungen auf Mäuse. Der Erreger kreist auch nach der Entfieberung noch längere Zeit im Blut, war aber nicht in allen auf diesem Wege untersuchten Fällen nachzuweisen. Die Sicherung der Diagnose durch die Komplementbindungsreaktion war nicht möglich, weil uns nicht genügend Antigen zur Verfügung stand.

3. Die Erkrankungen traten erst auf, als der in der Mäuselunge und -milz gehaltene Stamm eine Zeckenpassage hinter sich hatte. Die eigentliche Infektionsquelle ist nicht bekannt. Wahrscheinlich liegt eine Infektion durch erregerhaltigen Staub vor.

4. Die Eigentümlichkeiten der Epidemiologie des Q-Fiebers könnten durch Virulenzschwankungen des Erregers eine Erklärung finden.

    >