Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(16): 505-509
DOI: 10.1055/s-0028-1118421
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Behandlung mit konserviertem Gewebe1

Hans Sautter - Oberarzt, Wolfgang Straub - Assistent der Klinik
  • Augenklinik der Universität Tübingen (Direktor: Prof. Dr. W. Stock)
1 Herrn Professor Dr. W. Stock zum 75. Geburtstag.
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Nach einem Überblick über die Ergebnisse im Ausland wird über die Erfolge mit der Gewebetherapie an 36 eigenen Patienten berichtet. 22 Erkrankte behandelten wir in der von Filatow angegebenen Weise. Bei elf weiteren Patienten wurde frische Plazenta unter die Bindehaut implantiert und bei drei sowohl konserviertes als auch frisches Plazentagewebe subkonjunktival eingepflanzt. Insgesamt implantierten wir an 49 Augen Gewebe unter die Bindehaut. Daneben wurde durch intramuskuläre Lebertraninjektionen oder Einspritzungen wässerigen Extraktes konservierter Plazenta versucht, eine Besserung der meist schweren Krankheitsbilder zu erzielen. Außer subjektiven Angaben sahen wir höchstens gewisse objektive Erfolge bei Retinitis pigmentosa, ohne aber einen Unterschied in der Wirkung frischen oder konservierten Gewebes zu erkennen. Es hieße geradezu Wunder wirken, beispielsweise einen atrophisch gewordenen Sehnerven funktionstüchtig zu machen oder bei einmal zugrundegegangenen Sinnesepithelien der Netzhaut deren normale Struktur wieder herzustellen. Nach unseren Erfahrungen möchten wir, solange die wirksame Substanz noch unbekannt ist, höchstens bei der Retinitis pigmentosa weiterhin die Gewebetherapie empfehlen.

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