Dtsch Med Wochenschr 1936; 62(11): 420-423
DOI: 10.1055/s-0028-1120716
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über die Psychophysik Herzkranker

H. Plügge
  • Nervenabteilung der Ludolf-Krehl-Klinik in Heidelberg. Leiter: Prof. v. Weizsäcker
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Es ergibt sich also aus den referierten Beobachtungen, daß anscheinend eine Spezifität der Organwahl bei Herzkranken in weit geringerem Maße vorkommt, als bei den als Beispiel herangezogenen Magendarmkranken. Das wird bestätigt durch die Tatsache, daß es in viel eindeutigerem Maße einen Typ von Magendarmkranken gibt, weniger aber einen solchen von Herzkranken.

Abgesehen aber von diesem Befunde ist doch vorläufig anzunehmen, daß Störung, Konflikt und Symptombildung bei Herzkranken sich in einer bestimmten Schicht der Person vollziehen, und daß diese Schicht sich abgrenzen läßt gegen die Schicht, in der Störung und Symptombildung bei anderen Kranken auftritt.

Schließlich wird auf die von uns angewandte Untersuchungsmethodik, die eine biographische Betrachtung des Kranken in den Mittelpunkt des ärztlichen Tuns unter Verzicht auf bestimmte nosologische Prinzipien rückt, und die sich daraus ergebenden Konsequenzen, vorzüglich therapeutischer Art, hingewiesen.

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