Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(41): 1223-1226
DOI: 10.1055/s-0028-1121313
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über Hepatitis bei Diabetes

Eugen Weller
  • Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses Ludwigsburg (Chefarzt: Dr. med. habil. K. Neidhardt)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Es wurde über ein gehäuftes Auftreten von Hepatitis bei Diabetes berichtet.

2. Als Voraussetzung für diesen relativ hohen Ikterusanfall konnten eine erhöhte Infektionsexposition und besondere Erkrankungsdisposition wahrscheinlich gemacht werden, wobei letzterer in unserem Fall die wesentlichere Rolle zugekommen sein dürfte.

3. Eine erhöhte Infektionsexposition ist durch die mit der stationären und auch ambulanten Behandlung gegebene parenterale Übertragungsmöglichkeit eines Hepatitisvirus bedingt, wobei eine Inokulationshepatitis oder eine homologe Serum-Hepatitis im engeren Sinn resultieren kann.

4. Die erhöhte Erkrankungsdisposition ist vor allem als die Folge der KH-Stoffwechselstörung beim Diabetiker, speziell bei KH-Unterbilanz, und eventuell eines — latenten — Eiweißmangelschadens anzusehen.

5. Einzelne unserer Fälle konnten als Hepatitis-epidemica-Erkrankungen bestimmt werden; bei der Mehrzahl mußte aber die Frage, ob Kontakt- oder Inokulations-Übertragung, offen bleiben.

6. Im Laufe der Betrachtung ergaben sich einige Gesichtspunkte, die bei der Behandlung eines Diabetikers bezüglich einer komplizierenden Hepatitis von prophylaktischer und therapeutischer Bedeutung sein können.

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