Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(41): 1236-1240
DOI: 10.1055/s-0028-1121318
Therapie

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Über die Behandlung unfallbedingter Beingeschwüre

Ulrich Ritter - Assistenzarzt
  • Krankenhaus Bergmannsheil, Bochum (Leitender Arzt: Prof. Dr. Bürkle de la Camp)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wird eine Übersicht über die Behandlung unfallbedingter Beingeschwüre gegeben, deren zweckmäßiger Ablauf in 4 Abschnitte unterteilt wird. Im ersten der durchblutungsfördernden Mittel erscheint die Hochlagerung als wichtigste Maßnahme. In Einzelfällen wirken strahlenförmige Einkerbungen harter, aufgeworfener Geschwürsränder günstig. Chemische, physikalische und organische Mittel können zusätzlich die Durchblutung fördern, ohne daß ihnen ein wesentlicher Einfluß auf die Geschwürsheilung zugesprochen wird. Dies gilt auch für die lumbale Grenzstranganästhesie. Die Anzeige zu Eingriffen am sympathischen Nervensystem wegen Beingeschwüren wird eingeschränkt. Der zweite Abschnitt umfaßt die antibakterielle Behandlung. Es wird die Verwendung von Penicillinlösungen (250 OE. im ccm physiologischer Kochsalzlösung) empfohlen, da Penicillin heute das am stärksten auf die Eitererreger wirkende Mittel sein dürfte. Hautschäden wurden nicht gesehen. Die Behandlung kann sofort eingeleitet werden, durchschnittlich für 3 bis 4 Tage. Geschwürsabstriche vor und nach der Anwendung sind wichtig. Die Keimverarmung des Geschwürsgrundes gestattet im 3. Behandlungsabschnitt die plastische Deckung durch Hautläppchen, in Einzelfällen durch Fernplastik mittels Rundstiellappen. Die Bedeutung des 4. Abschnittes, der Nachbehandlung, wird besonders unterstrichen.

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