Dtsch Med Wochenschr 1940; 66(26): 706-709
DOI: 10.1055/s-0028-1121618
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die klinische Bedeutung der Kolibakterien bei Erkrankungen der Gallenwege

F. Nimz
  • Sanatorium Taubertal in Bad Mergentheim, Haus der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte. Chefarzt: Dr. Bein
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Von 4461 Gallen- und Leberkranken wurde der Gallensaft bakteriologisch untersucht. Bei 11,8% fanden sich Kolibakterien. Bei jedem sechsten Gallensteinkranken muß man einen Koliinfekt vermuten. Fast die Hälfte aller Kranken mit Koliinfekt haben Gallensteine.

2. Der Koliinfekt der Gallenwege verläuft schwerer als die kolifreien Gallenerkrankungen.

3. Hämato- und lymphogene Verschleppung von Kolibakterien ist selten, meist kommt es aszendierend entero-cholangiogen zur Infektion der Gallenwege mit Kolibakterien.

4. Die ätiologische Bedeutung von fehlender Salzsäureproduktion des Magens für die Koliinfektion wird besprochen. Für die Manifestierung des Infektes sind Störungen des Gallenflusses entscheidend.

5. Das klinische Krankheitsbild der akuten und der atypisch schleichend-chronischen Form der Koliinfektion wird geschildert. Differentialdiagnostisch ist die bakteriologische Untersuchung des Gallensaftes von großer Bedeutung.

6. Intern therapeutisch wurde von Trypaflavin Gutes gesehen. Der chirurgische Eingriff verlangt strenge Indikation bei geeigneter interner Nachbehandlung.

    >