Dtsch Med Wochenschr 1940; 66(26): 711-713
DOI: 10.1055/s-0028-1121620
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Wirkung des Vitamins B1 auf die Magensaftsekretion

J. v. Papp
  • Kgl. Ung. Garnisonspital Nr. 5 Befehlshaber: Dr. F. v. Vén, Ob.-St.-Arzt II. Kl. in Szeged (Ungarn)
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Publication Date:
08 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Bei Hypazidität bzw. Anazidität kommt es nach der einmaligen, parenteralen Einverleibung von Vitamin B1 zu einer starken Steigerung der Menge und Konzentration des Magensaftes.

2. Das Maximum dieser Wirkung stellt sich in etwa œ Stunde ein.

3. Bei Normaziden ist dieselbe Wirkung — in geringerem Maße — zu beobachten.

4. Bei Hyperaziden bzw. Ulkuskranken ist Vitamin B1 wirkungslos.

5. Bei diffusen Erkrankungen der Leber gelangt die Wirkung des Vitamins B1 erst bei Besserung bzw. nach der Heilung der Krankheit zur Geltung; man erhält dann die oben erwähnten Ergebnisse.

6. Die Wirksamkeit des Vitamins B1 hängt demnach von der unversehrten Leberfunktion ab; beim Wirkungsmechanismus spielt die Leber bzw. die Regelung des Kohlehydratstoffwechsels eine wichtige Rolle.

Die zu meinen Versuchen verwendeten Präparate wurden mir durch die Firmen I.G. Farben-Bayer (Betaxin), Merck (Betabion), Chinoin (Vitaplex B) und Richter (Biamin) in zuvorkommender Weise zur Verfügung gestellt.

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