Dtsch Med Wochenschr 1937; 63(37): 1395-1400
DOI: 10.1055/s-0028-1121720
Therapie

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Diätbestimmung und spezifische Desensibilisierung latenter Rheumatiker nach dem Testverfahren von Gudzent1

 Fehlow - Oberarzt
  • Arnold Zimmer-Forschungsinstitut für Rheumabekämpfung in Berlin. Leiter: Prof. Dr. med. et phil. J. Rother
1 Die Arbeit wurde mit Unterstützung des Deutschen Fremdenverkehrsverbandes durchgeführt.
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Auch ich möchte einen großen Teil der rheumatischen Erkrankungen mit Einschluß der typischen und atypischen Gicht, unter neuen Gesichtspunkten erfaßt, in die Reihe der allergischen Erkrankungen einreihen. Die rheumatischen Erkrankungen sind oft Ausdrucksformen eines Eiweißnährschadens, der mit den Gudzentschen Allergeninen aufgedeckt werden kann. Auf dieser Feststellung basierend, wird eine kausale Behandlung durch Ausschaltung der schädlichen Eiweißart möglich und eine spezifische Desensibilisierung durch parenterale Zufuhr der ausgetesteten Eiweißkomponente erreichbar. In beginnenden Fällen zeigt diese Behandlungsart Resultate, die praktisch einer Heilung gleichkommen. In vorgeschrittenen Fällen erreicht man einen Stillstand der Erkrankung und eine funktionelle Besserung, soweit dies nach den Veränderungen die anatomischen Veränderungen zulassen. Oft schaffen wir hier durch Kombination mit anderen desensibilisierenden Maßnahmen unter Lockerung des Krankheitsbildes eine Voraussetzung für eine weitere günstige Beeinflussungsmöglichkeit. Unter diesen Gesichtspunkten gewinnt die Desensibilisierung für die Behandlung der rheumatischen Erkrankungen erhöhte Bedeutung; die Klärung ursächlicher Zusammenhänge eines Eiweißnährschadens mit der rheumatischen Erkrankung erscheint bei der Sicherheit dieser Feststellung und der Möglichkeit spezifischer Diät und Behandlung geeignet, die Beeinflussung dieser Krankheit günstiger als bisher zu gestalten.

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