Dtsch Med Wochenschr 1940; 66(35): 955-959
DOI: 10.1055/s-0028-1122294
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© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Behandlung der Meningitis epidemica mit Eubasinum

J. W. Camerer
  • Universitäts-Kinderklinik in Köln. Direktor: Prof. Kleinschmidt
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Publication Date:
08 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei 59 mit Eubasinum ohne zusätzliche Serumgaben behandelten Kindern mit Meningitis epidemica betrug die Letalität 16,9%, nach Abzug der in den ersten 30 Stunden Verstorbenen 10,9%. Die Sterblichkeit ist damit gegenüber früheren Beobachtungen bei Uliron- und Prontalbintherapie sowie anderweitigen Behandlungsmethoden außerordentlich gesenkt worden. Die gute Wirksamkeit des Eubasins zeigte sich meist in rascher Besserung des Allgemeinzustandes, ziemlich schnellem Abklingen der meningitischen Symptome und frühzeitigem Verschwinden der Erreger aus dem Liquor. Die Entfieberung trat wesentlich schneller ein, die Dauer des Krankenhausaufenthaltes wurde gegenüber früheren Beobachtungen deutlich abgekürzt. Eindeutig ließ sich der prompte Einfluß der Behandlung besonders an einer Reihe von Fällen erkennen, bei denen erst nach mehrtägiger klinischer Beobachtung mit der Eubasinverabreichung begonnen wurde. Weitere Verbesserung der mit Eubasin erzielten Ergebnisse ist durch Früherkennung und Frühbehandlung der Meningitis epidemica anzustreben.

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