Dtsch Med Wochenschr 1940; 66(43): 1181-1183
DOI: 10.1055/s-0028-1122354
Wehrmedizin

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der „angioneurotischen Hämaturie” bei jugendlichen Vasomotorikern

H. A. Heinsen
  • Fliegeruntersuchungsstelle im Luftgau XII Leiter: Doz. Dr. med. habil. Heinsen, Oberarzt d. R.
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Publication Date:
08 June 2009 (online)

Zusammenfassung

An einem sehr großen Material von Untersuchungen Jugendlicher konnte bei jedem 5.–6. von ihnen eine mehr oder minder geringfügige Hämaturie festgestellt werden, für die bei eingehender Untersuchung fast nie eine organische Veränderung an Nieren und Harnwegen als Ursache gefunden werden konnte. In etwa zwei Drittel dieser Fälle handelte es sich um ausgesprochene Vasomotoriker im Alter von etwa 20 Jahren. Es wird vermutet, daß in der starken Labilität des Gefäßnervensystems die Ursache der Hämaturie zu suchen ist, wobei es hierdurch, unterstützt durch die Aufregung bei der ärztlichen Untersuchung, zu einer Blutfülle der Nieren infolge Nachlassens des Gefäßtonus und damit Diapedese von roten Blutkörperchen durch die Gefäßwände kommt. Die Niere selbst ist dabei nicht erkrankt, ebenso wie die Vasolabilität nicht als pathologisch anzusehen ist.

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