Dtsch Med Wochenschr 1940; 66(49): 1358-1361
DOI: 10.1055/s-0028-1122396
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beitrag zum Enzephalitisproblem

E. Gildemeister, E. Haagen
  • Institut Robert Koch in Berlin
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Publication Date:
08 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Es wurde versucht, mit Hilfe des Neutralisationstestes die Frage zu klären, ob in Deutschland neben der zuerst von Economo beschriebenen Encephalitis lethargica s. epidemica, deren Erreger noch immer unbekannt ist, auch die japanische Form der Enzephalitis, deren Erreger bekannt ist, vorkommt.

In dem Serum von 9 Personen, die vor kürzerer oder längerer Zeit eine Enzephalitis überstanden hatten, darunter 2 nach Windpocken, ließen sich Schutzstoffe gegen das japanische Enzephalitisvirus nicht nachweisen.

Unter 80 Gesunden oder andersartig Erkrankten fanden sich derartige Schutzstoffe im Serum von 27 Personen. Zumeist waren die nachgewiesenen Mengen gering, in 2 Fällen, bei denen es sich um gesunde, als Blutspender tätige junge Männer handelt, jedoch von beachtlicher Stärke.

Diese positiven Neutralisationsteste sind zwar kein zwingender Beweis für das Vorkommen des japanischen Enzephalitisvirus in Deutschland, regen aber in Verbindung mit den klinischen und anatomischen Befunden von Pette zu weiteren Nachforschungen an. Als endgültiger Beweis kann nur der Nachweis des Virus der japanischen Enzephalitis angesehen werden.

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