Dtsch Med Wochenschr 1939; 65(47): 1710-1715
DOI: 10.1055/s-0028-1123218
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Differentialdiagnose der Tuberkulose auf inneren Krankenhausabteilungen

G. Liebermeister
  • Inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses in Düren
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Publication Date:
08 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Ich habe in dieser Veröffentlichung größtenteils Beispiele von behandlungsbedürftigen Frühfällen von Tuberkulose angeführt, die sich mit unseren pathologisch-anatomischen Befunden und unseren pathogenetischen Anschauungen ziemlich gut in Einklang bringen lassen. Ich habe dazu womöglich auch Gegenbeispiele angeführt, bei denen klinisch ähnliche Krankheitsbilder sicher nicht durch Tuberkulose verursacht wurden. Es sollte dadurch gezeigt werden, in welcher Weise man bei der ätiologischen Diagnosestellung vorzugehen hat. Die weitaus überwiegende Zahl der Beobachtungen stammt aus dem Jahre 1938 und 1939, dabei konnte ich im Interesse der Kürze lange nicht alle in Betracht kommenden Befunde anführen. Daraus ist zu ersehen, wie häufig diese Vorkommnisse sind, die sich sehr leicht aufklären lassen, wenn man seine Aufmerksamkeit darauf richtet und nicht bloß Organkrankheiten oder Syndrome, sondern Menschen in ihrem zeitweiligen Kampf mit Umweltschäden auf längere Sicht behandelt, wenn man die beobachteten Zustandsbilder zu Entwicklungsbildern zu erweitern und den Entwicklungsgang in günstigem Sinn zu lenken versucht in dem kurzen Zeitraum, während dessen die Kranken uns anvertraut sind. Es ist von größter Wichtigkeit, das gegebene Zustandsbild als zeitlichen Ausschnitt aus der Lebenskurve eines tuberkulös-infizierten Menschen so früh zu erkennen, daß eine sachgemäße Behandlung gute Aussichten auf Erfolg bietet, oder bei anderen Fällen eine tuberkulöse Ätiologie sicher auszuschließen, nach anderen krankmachenden Bedingungen zu suchen und bei ihnen mit unseren Heilmaßnahmen einzusetzen.

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