Dtsch Med Wochenschr 1939; 65(48): 1736-1739
DOI: 10.1055/s-0028-1123223
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Störungen der Magenazidität bei der Hyperthyreose

Wolfgang Thiele
  • Medizinischen Universitäts-Poliklinik in Rostock. Direktor: Prof. H. Schulten
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Aziditätswerte sind bei der Hyperthyreose uneinheitlich. In einem großen Teil der Fälle (45%) wird Normazidität angetroffen. Hyper- und Anazidität sind fast gleichmäßig verteilt. Während jedoch bei frischen Fällen von Hyperthyreose die Hyperazidität überwiegt, nimmt bei längerer Dauer der Erkrankung die Anazidität zahlenmäßig zu. Es kann dies damit erklärt werden, daß sich bei einem Teil der Kranken aus einer ursprünglich nervösen Störung der Säuresekretion, die sich sowohl in An- als auch in Hyperazidität äußern kann, eine chronische Gastritis entwickelt, die eventuell alle Stadien bis zur Schleimhautatrophie durchmacht.

Auch die Schwere der Erkrankung spielt bei der Azidität eine Rolle: anazide Störungen überwiegen bei Fällen schwerer Basedowscher Erkrankung.

Anämien sind bei der Hyperthyreose selten. Auch in Fällen, die mit Anazidität einhergehen, kommt es offenbar nicht oft zu anämischen Störungen. Dabei erscheint es fraglich, ob die Anazidität pathogenetisch bei den Hypochromanämien der Basedow-Kranken überhaupt eine Rolle spielt.

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