Dtsch Med Wochenschr 1931; 57(39): 1660-1663
DOI: 10.1055/s-0028-1124738
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Experimentelle Untersuchungen über Leberdiät

Hans Reiter
  • Aus der Universität Rostock und dem Mecklenburg-Schwerinschen Landesgesundheitsamt. (Direktor: Ober-Med.-Rat Prof. H. Reiter, Schwerin.)
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Weder das injizierbare Leberpräparat der Promonta-Werke Hepatopson, noch das neuerdings durch die I. G. Farben AG. in den Handel gebrachte injizierbare Leberpräparat Campolon nach Gänßlen bewirkt eine Beeinflussung der Bartonellenerkrankung splenektomierter weißer Ratten. Anderslautende Mitteilungen über das Gänßlensche Präparat lassen sich nur durch die Annahme erklären, daß diese Versuche nicht mit dem im Handel befindlichen Präparat angestellt wurden, sondern mit einem besonderen Laboratoriumspräparat.

2. Die Bartonellenanämie milzexstirpierter Ratten als direkte und alleinige Folge einer mobilisierten stummen und latenten Infektion betrachten zu müssen, darf nicht als erwiesen gelten. Eine Bartonelleninfektion an sich genügt nicht zur Erzeugung einer tödlich verlaufenden Anämie; zur Auslösung des Anämietodes ist neben der Bartonelleninfektion stets noch eine Schädigung der Tiere durch Milzexstirpation erforderlich. Es sind demnach zwei nebeneinandergelagerte Ursachen für den Anämietod der Ratten anzunehmen.

3. Auch die von uns gemachten Beobachtungen lassen es nicht begründet erscheinen, die menschliche Perniziosa und die Bartonelleninfektion der Ratten als wesensgleich oder einander ätiologisch nahestehend aufzufassen.

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