Dtsch Med Wochenschr 1931; 57(48): 2016-2017
DOI: 10.1055/s-0028-1124849
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Weitere Erfahrungen mit der Bernsteinmethode der Thrombozytenzählung

Heinrich Lampert
  • Aus der Medizinischen Universitäts-Poliklinik in Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. J. Strasburger.)
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Weitere Untersuchungen auf dem Gebiet der Thrombozytenzählung mit der Paraffin- (Flößner) und Bernsteinmethode (Lampert) haben gezeigt, daß die Tyrodelösung, wenn sie ohne Blut und Glukose unter dem Mikroskop bei den gewöhnlichen Vergrößerungen betrachtet wird, Gebilde aufweist, die den kleinen Thrombozyten zum Verwechseln ähnlich sind. Es ist deshalb nötig, die Lösung selbst (ohne Blut) vor Gebrauch zu kontrollieren.

Der Vorteil der Bernsteinmethode gegenüber den indirekten Methoden Fonio und Flößner, bei denen man das Verhältnis Erythrozyten : Thrombozyten und die Zahl der Erythrozyten bestimmen muß, um dann erst durch Umrechnung die Zahl der Thrombozyten in Kubikmillimetern zu erhalten, liegt vor allen Dingen in der direkten Zählung der Thrombozyten innerhalb von 5—10 Minuten und gegenüber Fonio außerdem noch in der gleichzeitigen zeitlichen Bestimmung der Resistenz der Thrombozyten gegenüber Glas.

Bezüglich der Fonioschen Methode haben die weiteren Untersuchungen ergeben, daß die Zahl der bei subtilster Technik mit dieser Methode erhobenen Thrombozytenwerte im Gegensatz zu meiner früheren Anschauung nicht zu niedrig sind, vorausgesetzt, daß man unter Thrombozyten die Gebilde versteht, die Fibrinfäden bilden, also bei der Gerinnung des Blutes eine Rolle spielen und durch die Oberflächenkräfte des Glases zerstört werden. Allerdings liegen die Normalwerte bei Fonio höher als 200 000. Die Foniosche Methode kann uns somit zwar über das morphologische Bild der Thrombozyten Aufschluß geben; wollen wir aber das biologische Verhalten der Thrombozyten bei unseren Zählungen beobachten, so kommen die Methoden nach Flößner und nach Lampert in Frage.

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