Dtsch Med Wochenschr 1979; 104(33): 1161-1165
DOI: 10.1055/s-0028-1129062
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Häufigkeit lebensbedrohlicher Komplikationen bei ergometrischen Belastungsuntersuchungen

Frequency of life-threatening complications associated with exercise testingD. Scherer, M. Kaltenbach
  • Zentrum der Inneren Medizin, Abteilung für Kardiologie (Leiter: Prof. Dr. M. Kaltenbach), Klinikum der Universität Frankfurt am Main
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Statistiken über Komplikationen ergometrischer Belastungsuntersuchungen liegen bisher hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten vor und beziehen sich vorwiegend auf die Laufbandergometrie (»treadmill«). Im Sommer 1978 wurde im deutschsprachigen Raum eine Umfrage über die hier üblichen Belastungsverfahren durchgeführt. Angaben von 198 Untersuchungsstellen über die Ergometrien von 1065923 Personen konnten erfaßt werden. Bei den Belastungsuntersuchungen von 353638 Sportlern wurden keine schwerwiegenden Komplikationen beobachtet. Bei der Untersuchung von 712285 Patienten mit vorwiegend koronarer Herzkrankheit traten 17 Todesfälle und insgesamt 96 lebensbedrohliche Komplikationen auf. Aufgrund dieser Angaben muß mit einer lebensbedrohlichen Komplikation pro 7500 Ergometrien gerechnet werden. Die Gefahr des Lungenödems scheint bei der Belastung im Liegen etwa fünffach größer zu sein als bei der Belastung im Sitzen und Stehen. Häufigste Komplikation ist das Kammerflimmern. Daher sollte während jeder Belastungsuntersuchung ein funktionsbereiter Defibrillator vorhanden sein.

Summary

Most of the statistics on complications of ergometric exercise tests come from the United States and are largely related to treadmill ergometry. A questionnaire was sent in the summer of 1978 to 198 investigative units in the German-speaking regions. The results of 1065923 person-tests were made available. Exercise testing of 353 638 sports-persons revealed no serious complications. On the other hand, testing of 712 285 patients, predominantly with coronary heart disease, led to 17 deaths and a total of 96 life-threatening complications. The result of this survey indicates that one must expect one such complication for every 7500 ergometry tests. The danger of pulmonary oedema on exercise in recumbency is about five times higher than that on sitting or standing. The most frequent complication was ventricular fibrillation. A defibrillator should therefore always be immediately available during exercise tests.

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