Dtsch Med Wochenschr 1979; 104(50): 1779-1783
DOI: 10.1055/s-0028-1129190
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Radioimmunologischer Schnelltest für HCG bei normaler und gestörter Frühschwangerschaft

Klinische ErfahrungenRapid radioimmunological test for HCG in normal and disturbed early pregnancyJ. S. E. Dericks-Tan, H.-D. Taubert
  • Abteilung für gynäkologische Endokrinologie, Zentrum der Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Frankfurt/Main
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die klinische Erprobung einer schnell durchführbaren radioimmunologischen Bestimmungsmethode für HCG im Serum zeigte, daß sich dieses Verfahren im gleichen Maße wie konventionelle Radioimmunoassays oder Rezeptornachweise zur Diagnose der normalen und gestörten Frühschwangerschaft eignet. Durch Anwendung einer direkten Immunosorbent-Methode konnte die Gesamtdauer der Bestimmung auf einen halben Arbeitstag verkürzt werden. An den Seren von 314 Frauen mit normal verlaufender Schwangerschaft wurde ermittelt, daß die HCG-Konzentration im Serum in den ersten 8 Wochen exponential zunimmt und dann mehrere Wochen auf etwa dem gleichen Niveau bleibt. Da das verwendete Anti-HCG-Serum eine geringe Kreuzreaktion mit LH aufwies, ist auch bei einem hohen LH-Spiegel im Serum (Klimakterium, polyzystische Ovarien, präovulatorischer LH-Gipfel) kaum mit falsch-positiven Ergebnissen zu rechnen. Die HCG-Konzentration im Serum war bei allen Schwangerschaften, die als Abort endeten, sowie bei nahezu allen Extrauteringraviditäten gegenüber der Norm deutlich vermindert. Durch wiederholte Bestimmungen ist es vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen möglich, die Diagnose einer ektopischen oder gestörten intrauterinen Gravidität zu stellen, bevor es zu Rupturerscheinungen, Blutungen und ähnlichen Komplikationen kommt.

Summary

The clinical evaluation of a rapid radioimmunological test for HCG in serum showed that this method is as suitable as conventional radioimmunoassay or receptor methods in the diagnosis of normal and disturbed early pregnancy. Using a direct immunosorbent method total time requirements for the estimation could be reduced to half a working day. Sera of 314 women with normal pregnancies showed an exponential increase of HCG concentrations in serum during the first 8 weeks and thereafter steady levels for several weeks. As the anti-HCG serum used has only a slight cross reactivity with LH, false-positive results need hardly be expected in states of high LH levels in serum (menopause, polycystic ovaries, preovulatory LH peak). HCG concentrations in serum were clearly diminished in all pregnancies ending in abortion and in nearly all extrauterine pregnancies. Repeated estimations in early pregnancy enable a diagnosis of ectopic or disturbed intrauterine pregnancy to be made before symptoms of rupture, haemorrhage and similar complications occur.

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