Dtsch Med Wochenschr 1911; 37(2): 57-62
DOI: 10.1055/s-0028-1130377
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Fieber bei malignen Nieren- und Nebennierengeschwülsten*)

J. Israel in Berlin *) Vortrag, gehalten in der Freien Vereinigung der Chirurgen Berlins am 14. November 1910. (Diskussion siehe in No. 1, S. 42.)
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Maligne Nieren- und Nebennierentumoren können, unabhängig von jeder Fieber erzeugenden Komplikation, einen fieberhaften Verlauf haben.

Fieber kann in verschiedenen Perioden der Krankheit auftreten; als initiales, interkurrentes und finales Fieber; das initiale als erstes und einziges Symptom oder gleichzeitig mit den ersten Krankheitsäußerungen der Geschwulst; das interkurrente zu irgendeiner Zeit der bereits manifest gewordenen Krankheit; das finale im Endstadium der Kachexie und der Metastasenbildung.

Das Fieber zeigt, abgesehen von unregelmäßigen atypischen Formen, dreierlei Typen, nämlich den der Febris hectica, den der Febris recurrens ähnlichen, endlich den hämaturischen, bei dem das Fieber stets einer Hämaturie vorangeht oder ihr folgt. Das Fieber ist unabhängig von bakteriellen Zersetzungsprozessen oder nekrobiotischen Veränderungen der Geschwülste. Es kommt bei allen malignen Tumoren, unabhängig von ihrem histölogischen Aufbau, vor. Große Wachstumsenergie, Propagation auf die Fettkapsel, die Venen, das Nachbargewebe scheinen Faktoren zu sein, welche das Auftreten von Fieber begünstigen, ohne notwendige Bedingung dafür zu sein.

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