Dtsch Med Wochenschr 1911; 37(34): 1547-1550
DOI: 10.1055/s-0028-1130885
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Chronische Salvarsanbehandlung der Syphilis

 Kromayer
  • Aus dem Ostkrankenhause in Berlin. (Dirigierende Aerzte: Prof. Dr. Kromayer und Dr. von Chrismar.)
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Chronische Salvarsankuren bis zur Gesamtdose von 3,6 g Salvarsan, in kleinen Einzeldosen intravenös gegeben, werden mit seltenen Ausnahmen anstandslos vertragen und haben keine unangenehmen Neben- und Nachwirkungen. Die Behandlung kann ambulant geschehen.

2. Dosen bis 1,2 beseitigen die Wahrscheinlichkeit von Rezidiven nicht oder nur im geringen Maße.

3. Eine intravenöse Salvarsankur von vier bis sechs Wochen (2,0—3,6 Salvarsan) übertrifft eine ebensolange Merkurialkur an Wirksamkeit.

4. Da es erst in Jahren möglich sein wird zu beurteilen, ob derartige intensive Salvarsankuren sichere rezidivfreie Heilungen bringen, liegt es im Interesse der Kranken, sich nicht allein auf die Salvarsankur zu verlassen, sondern stets, wenn irgendmöglich, auch Quecksilber, und zwar ebenfalls in energischer Weise anzuwenden.

5. Nachdem im Verlauf nur eines Jahres so glänzende Resultate in der Salvarsanbehandlung der Syphilis erreicht sind, erscheint die Hoffnung und Erwartung durchaus berechtigt, daß, sobald wir nur erst einmal die beste Kurmethode für dieses Mittel gefunden haben werden, das Salvarsan die Syphilis auch à fond treffen wird.

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