Dtsch Med Wochenschr 1953; 78(2): 68-71
DOI: 10.1055/s-0028-1131203
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über das „Lange Becken” und seine geburtshilfliche Bedeutung

Horst Winter
  • Städt. Frauenklinik der Hansestadt Lübeck (Chefarzt: Prof. Dr. med. Heinz Kirchhoff)
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Publication Date:
21 April 2009 (online)

Zusammenfassung

Das „Lange Becken” (Kirchhoff) ist eine Beckenformanomalie, die in einem hohen Hundertsatz der Fälle zu schweren Störungen des Geburtsablaufes führt. Die Kenntnis dieser Beckenform ist daher für den Geburtshelfer notwendig. Die anatomischen Abweichungen von der normalen Beckenform werden im einzelnen besprochen. Die verschiedenen Formen des „Langen Beckens”, die sich aus der verschiedenartigen Kombination seiner Charakteristika ergeben, werden beschrieben.

Die von der Norm abweichenden anatomischen Verhältnisse haben bestimmte, für das „Lange Becken” typische, geburtsmechanische Störungen zur Folge, die oft geburtshilfliche Operationen erforderlich machen. Die Häufigkeit geburtshilflicher Komplikationen bei „Langem Becken” wird durch eine Tabelle veranschaulicht. Der hohe Gradstand und die dorsoposterioren Lagen treten besonders häufig auf. Es wird der Versuch unternommen, ihr gehäuftes Auftreten geburtsmechanisch zu erklären. Auf auffällige Parallelen zwischen dem „Langen Becken” und dem „Anthropoiden Becken” der Amerikaner in anatomischer und geburtsmechanischer Hinsicht wird hingewiesen.

Abschließend werden die aus der Kenntnis des „Langen Beckens” für die Praxis zu ziehenden Schlußfolgerungen aufgezeigt.

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