Dtsch Med Wochenschr 1933; 59(22): 847-849
DOI: 10.1055/s-0028-1131699
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ein Fall von Corriganscher Lungenzirrhose mit seltener Ätiologie

H. Bodmer - Chefarzt, P. Kallós
  • Aus der Kuranstalt Victoria, Orselina-Locarno
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Ein Fall von Corriganscher Lungenzirrhose, entstanden durch chronische Reizung der Lungen mittels wiederholt aspiriertem flüssigen Paraffin wird beschrieben.

Nachtrag bei der Korrektur: Während der Drucklegung unserer Mitteilung erschien von Prof. B. Fischer-Wasels eine Veröffentlichung (Frankf. Z. Path. 1933, 44 S. 412) über einen Fall von „Tödlicher Lungenschrumpfung durch Gebrauch von Mentholöl”. Bei diesem Falle handelte es sich um eine Patientin, bei der nach etwa 20jähriger Selbstbehandlung mit Paraffinöl durch die Nase eine innerhalb von 2 Jahren zu Tode führende Lungenschrumpfung sich entwickelte. Die Diagnose wurde erst durch die Obduktion bzw. histologische Untersuchung geklärt. Auf Grund des Röntgenbildes (das mit dem von uns veröffentlichten weitgehendste Ähnlichkeit aufweist) wurde an Tumor, Lues oder Lymphogranulomatose gedacht. Der von uns mitgeteilte Fall dürfte der erste in der Weltliteratur sein, bei dem sich die Diagnose zu Lebzèiten des Patienten stellen ließ. Die 2 Fälle mit gleicher Ätiologie (Paraffinölaspiration) mahnen zur Vorsicht bei den therapeutischen Instillationen von Paraffinöl.

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