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DOI: 10.1055/s-0028-1131701
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Gasbrand durch Einspritzung von Arzneimitteln (Sammelstatistik über 60 Fälle)
Publication History
Publication Date:
06 May 2009 (online)
Zusammenfassung
Nach Mitteilung eines selbstbeobachteten Falles von Gasphlegmone nach Einspritzung von Digipurat wird das gesamte Schrifttum über diese unglücklichen Zufälle gesammelt. Es sind 60 Fälle bisher bekanntgegeben, bei denen nach Verwendung verschiedenster Arzneimitteleinspritzungen an der Einspritzungsstelle sich eine Gasphlegmone entwickelte. Nur 4 dieser 60 Fälle konnten geheilt werden, während alle übrigen meist in den ersten 48 Stunden nach Verabfolgung der Einspritzung trotz eingehender chirurgischer Behandlung starben. Die meisten der beschriebenen Kranken litten an Pneumonie, Malaria und Typhus. In allen Fällen handelte es sich um schwere, die Widerstandskraft des betreffenden Menschen stark herabsetzende Krankheiten. Von den verwendeten Einspritzungsmitteln zogen am häufigsten eine Gasphlegmone nach sich: Koffein, Adrenalin, Kochsalzinfusion, Chinin, Kampfer und Morphium. Bei der Entstehung derartiger unglücklicher Zufälle spielt zweifellos eine Gewebszerstörung durch das Arzneimittel und ein unbeachteter Asepsisfehler eine gewisse Rolle. Nur bei wenigen der veröffentlichten Fällen ließ sich die Infektionsquelle nachträglich noch aufdecken.