Dtsch Med Wochenschr 1933; 59(23): 877-879
DOI: 10.1055/s-0028-1131708
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Uber die Züchtung des Poliomyelitisvirus im künstlichen Nährmedium1 , 2

E. Gildemeister
  • Aus der Bakteriologischen Abteilung — Bakteriologisches Laboratorium — des Reichsgesundheitsamtes in Berlin-Dahlem
1 Die Ausführung der Untersuchung erfolgte mit Mitteln der Rockefeller-Stiftung. 2 Nach einem in der Berliner Mikrobiologischen Gesellschaft am 13. II. 1933 gehaltenen Vortrage.
Further Information

Publication History

Publication Date:
31 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Poliomyelitisvirus läßt sich außerhalb des Tierkörpers in einem flüssigen Medium, dem zerkleinertes leben des Gewebe in kleinen Mengen zugesetzt wird, zur Vermehrung bringen und in Passagen fortzüchten. Das Kulturmedium besteht aus Tyrodelösung + 10% Affenserum + zerkleinertem Hirn eines 10 bis 12tägigen Hühnerembryos. Die Züchtung erfolgt in Carrelschen Schalen bei 37%, die Überimpfung wöchentlich zweimal, also alle 3 bzw. 4 Tage. Bis jetzt ist die 18. Subkultur erreicht worden, nach deren Verimpfung Affen an Poliomyelitis erkrankten und starben. Die Virulenz des Virus ist in den Kulturen unverändert geblieben.

    >