Dtsch Med Wochenschr 1933; 59(23): 887-890
DOI: 10.1055/s-0028-1131713
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Über Verlaufsform und Rezidivbildung der Paralyse nach Infektionsbehandlung

Walter Kirschbaum
  • Aus der Psychiatrischen Universitätsklinik und Staatskrankenanstalt Friedrichsberg-Hamburg. Direktor: Prof. Weygandt
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Publication Date:
31 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Infektionsbehandlung der Paralyse hat den Verlauf der Paralyse weitgehend geändert. Wir sind heute in der Lage, in den meisten Fällen dem Prozeß Einhalt zu gebieten.

Rechtzeitig erkännt, gelingt es oft, das Unheil dauernd abzuwenden. Die wirksamste Vorbeugung der Paralyse ist selbstverständlich die energischste Behandlung der primären und sekundären Syphilis, wie sie von den Syphilidologen in zahlreichen Kuren gefordert ist. Da aber trotzdem bei regelmäßiger und energischer Behandlung der Syphilis, wenn auch recht selten, eine Paralyse auftritt und bei vielen Luikern nur unvollkommene oder gar keine Behandlung stattfindet, gilt es, die Initialstadien der Paralyse zu erfassen. In diesem Zusammenhange ist die von Bratz gegebene Anregung beachtenswert, bei amtlichen Gesundheitsuntersuchungen die Angestellten in Verkehrsbetrieben, die Belegschaften bestimmter Fabriken auch auf bisher noch unbemerkte Zeichen beginnender Paralyse zu prüfen, denn je früher die Injektionsbehandlung einsetzt, um so günstiger ist im allgemeinen der Verlauf der Paralyse.

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