Dtsch Med Wochenschr 1933; 59(25): 958-959
DOI: 10.1055/s-0028-1131736
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Rausch- und Kurznarkose bei Kindern mit Evipan-Natrium

E. A. Voss
  • Aus der Universitäts-Kinderklinik in Kiel. Vorstand: Prof. E. Rominger
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Unser vorläufiges Urteil über die Brauchbarkeit des Evipan-Natrium an einer Kinderklinik geht dahin, daß das Evipan-Natrium zwar noch keineswegs ein ideales, aber bei sorgfältiger Dosierung und nach genügender Erfahrung ein besonders bei älteren Kleinkindern und Schulkindern durchaus brauchbares Rauschnarkotikum darstellt. Im Vergleich zum Chloräthyl und Ätherrausch möchten wir folgendes sagen: Der Atherrausch hat den Vorteil der unbedingten Zuverlässigkeit und Ungefährlichkeit hinsichtlich akuter Zwischenfälle, die für unser Mittel erst durch Untersuchungen größeren Umfanges erwiesen werden müssen. Das Chloräthyl bietet die Vorteile der weit einfacheren Handhabung und des Fehlens eines Nachschlafes, was besonders für ambulante Eingriffe wesentlich ist. Als Nachteile gegenüber dem Evipan-Natrium sind für beide die gefürchtete Wirkung auf die Luftwege und vor allem die psychische Schreck- und Beklemmungswirkung des Inhalationsrausches, ferner ihre Feuergefährlichkeit zu nennen; beim Chloräthyl schließlich fällt noch die Unzuverlässigkeit hinsichtlich der Dosierung und seine nicht vorauszusehende lebensgefährliche Wirkung ins Gewicht. Die Frage der sogenannten Erregungszustände bedarf noch der Prüfung; wahrscheinlich kommen sie als Folge einer falschen Dosierung (unterschwellige Dosen) oder einer unrichtigen Technik (zu langsame Injektion) bei Kindern besonders häufig vor. Wir werden das Evipan-Natrium an unserer Klinik zur Rauschnarkose auch weiterhin verwenden und glauben es heute schon empfehlen zu können vorbehaltlich strengster Einhaltung der angegebenen Dosierung und Technik der Injektion.

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