Dtsch Med Wochenschr 1922; 48(10): 311-312
DOI: 10.1055/s-0028-1132806
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Ueber parenterale Behandlung mit unspezifischen Eiweißkörpern1)

R. Stintzing in Jena 1) Verfaßt im Auftrag der Arzneimittelkommission der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, unterstützt vom Deutschen Aerztevereinsbund.
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Publication Date:
23 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Die bisherigen Erfahrungen berechtigen noch keineswegs zu einem abschließenden Urteil. Wir wissen einstweilen nur, daß parenteral gegebene Proteinkörper auf gewisse entzündliche Erkrankungen einen die Entzündung neu anfachenden Reiz und häufig einen allgemeinen Reiz auf den Gesamtorganismus ausüben und daß diese Reizwirkung bisweilen heilsam sein kann. Aber ob, in welchen Fällen und durch welche Eiweißkörper diese Heilwirkung zu erreichen ist, das genauer festzustellen, muß die Aufgabe weiterer Versuche sein. Diese sind nur unter der Voraussetzung 1. einer vorherigen und nachfolgenden genauen Beobachtung (Temperaturmessung usw.), 2. der Anwendung kleiner Dosen im Beginn, die je nach Lage des Falles stufenweise gesteigert oder herabgemindert werden, 3. rechtzeitiger Unterbrechung der Behandlung bei länger anhaltender Reaktion (s. oben) zulässig. Die unspezifische Proteinkörpertherapie bildet neben anderen physikalischen und chemischen Heilmitteln (Sanarthrit, Kollargol usw.) eine willkommene und jedenfalls noch ausbaufähige Bereicherung unseres Heilschatzes.

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