Dtsch Med Wochenschr 1918; 44(36): 992-993
DOI: 10.1055/s-0028-1134653
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Beiträge zur Biologie der Tuberkelbazillen2). 3. Mitteilung: Ueber den Einfluß von Lösungsstärke, Menge und Oberflächengröße der Nährlösungen auf das Wachstum der Tuberkelbazillen-Kulturen

Georg Lockemann - z. Z. im Felde
  • Aus der Chemischen Abteilung des Kgl. Instituts für Infektionskrankheiten „Robert Koch” in Berlin. (Direktor: Geheimrat Neufeld.)
2) Die ausführliche Mitteilung erscheint in den Vöff. KochStiftg.
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Publication Date:
16 July 2009 (online)

Beiträge zur Biologie der Tuberkelbazillen.1) 2. Mitteilung: Ueber den Einfluß des Alters der Stammkultur auf den Verlauf des Wachstums der Abimpfkulturen

Zusammenfassung

1. Aenderungen in der Lösungsstärke der Nährlösungen bis zum dreifachen Werte wären bei gleichbleibenden Nährstoffmengen auf das Wachstum der Tuberkelbazillen ohne erheblichen Einfluß.

2. Durch Vergrößerung der Nährstoff mengen wurde unabhängig von der Lösungsstärke das Wachstum der Tuberkelbazillen gesteigert. Die Steigerung des Wachstums stand ungefähr in gleichem Verhältnis wie die der Nährstoffmengen, war in einem Falle noch erheblich größer. Die erreichten Höchstwerte der Kulturgewichte betrugen 1/7—1/5 des Gewichts der angewendeten Nährstoffe.

3. Die Größe der Nährlösungsoberfläche war auf den Wachstumsverlauf und die Erreichung des Höchstgewichts ohne merklichen Einfluß, wenn die Nährstoffmenge dieselbe blieb.

4. Bestätigt wurden die Erfahrungen der zweiten Mitteilung, daß:

a) die Abimpfkulturen anfangs um so schneller wuchsen, je jünger die Stammkultur war,

b) die Höchstwerte der Kulturgewichte desselben Stammes in den meisten Fällen nach derselben Entwicklungszeit erreicht wurden,

c) die Säuretiter in den ersten Wochen der Wachstumsgeschwindigkeit entsprechend mehr oder weniger schnell fallen (von 11,2 auf etwa 41/100 n, von 5,6 auf etwa 21/100 n, von 3,7 auf etwa 1,51/100 n) und dann weiterhin einen wechselnden Verlauf nehmen, bei dem jedoch immer ein gewisser Zusammenhang mit dem Gange des Kulturwachstums zu erkennen ist.

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