Dtsch Med Wochenschr 1918; 44(47): 1296-1298
DOI: 10.1055/s-0028-1134803
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Mazedonische Malaria oder Malaria der Chiningewöhnten?. (Schluß aus Nr. 46.)

A. Plehn
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Publication Date:
16 July 2009 (online)

Mazedonische Malaria oder Malaria der Chiningewöhnten?

Zusammenfassung

1. Eine „Gewöhnung” des Menschen an das Chinin im Sinne von Teichmann und Neuschloss existiert zwar, sie übt aber keinen nachweislich entscheidenden Einfluß auf Fieberverlauf, Parasiten und Rückfallhäufigkeit aus.

2. Eine Gewöhnung der Parasiten im chininisierten Menschen ist sehr wohl möglich, aber sehr schwer zu erweisen. Auch wo die Voraussetzungen für eine „Gewöhnung” fehlen, kann der Verlauf ebenso hartnäckig sein; oft ist vielleicht verspätetes Einsetzen der Therapie daran schuld.

3. Besondere Eigenschaften des mazedonischen Malariaparasiten könnten ebenfalls in Betracht kommen, welche er vielleicht durch die Entwicklung in einer besonderen Anophelesart (Superpiktus) erhalten hat.

4. Eine Hauptrolle für die Hartnäckigkeit vieler Fälle von Kriegsmalaria ist in den ungünstigen somatischen und psychischen Verhältnissen zu erblicken, in welchen sich die Infizierten selbst in der Heimat noch häufig befinden.

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